Am vorgezogenen ersten Rückrundenspieltag gastierte der VfL Egenburg beim BVTA Fürstenfeldbruck. Ein Spiel mit gewisser Brisanz, schließlich hatte BVTA die Egenburger im ersten Saisonspiel mit 5:0 geschlagen, mussten die Punkte wegen dem Einsatz eines gesperrten Spielers aber letztendlich doch dem VfL überlassen.
Die Hausherren starteten auch gleich entsprechend engagiert und setzten die Egenburger unter Druck. Schon nach wenigen Minuten kam BVTA zu einem Lattenkopfball. Dann fand der VfL besser ins Spiel. Chris Karl war auf dem Weg Richtung BVTA-Tor, als ihn ein Abwehrspieler mit einer harten Attacke und als eigentlich letzter Mann von den Beinen holte. Der Schiedsrichter beließ es aber bei einer gelben Karte. Doch nun hatte man den Eindruck, dass der VfL besser im Spiel war. Leider, wie so oft in dieser Saison, machte man sich diese Tatsache wieder selbst kaputt. Nach eigener Ecke ließ man sich lehrbuchmäßig auskontern, das 1:0 für BVTA. Aber auch anschließend waren die Gäste im Spiel und konnten das Geschehen offen gestalten. Der Lohn folgte Mitte der ersten Hälfte. Nach Freistoßflanke von Bogenhauser kam Castro zum Kopfball, diesen konnte der Torhüter nicht festhalten, Meisl verwertete den Abpraller zum Ausgleich. Bis zur Pause hatte der VfL noch eine brenzlige Situation zu überstehen, doch der durchgebrochene BVTA-Stürmer setzte den Ball knapp über das Tor.
Nach dem Seitenwechsel stellte die einsetzende Dunkelheit ein Problem dar. Nach Aufforderung der Egenburger bat der Schiedsrichter die Hausherren die Flutlichtanlage einzuschalten. So weit, so gut. Nur sind die Flutlichter auf der Gegengerade des SCF-Stadion mittlerweile vom Spielfeld abgewandt – vermutlich um den neben dem Stadion befindlichen Kunstrasen zu beleuchten. Und auch auf der Sportheimseite waren nur zwei Flutlichter funktionstüchtig, vom Masten im Eck der Egenburger Spielfeldhälfte kam gar kein Licht mehr. So waren also von ursprünglich sechs Flutlichtmasten gerade mal zwei funktionstüchtig. Gerade im Egenburger Strafraum und darum herum konnte von ausreichender Helligkeit keine Rede mehr sein. Dies monierte der VfL auch umgehend nach dem Seitenwechsel beim Unparteiischen, der davon sprach den Hausherren 5 Minuten Zeit geben zu wollen um für geordnete Lichtverhältnisse zu sorgen.
Auf dem Spielfeld fand der BVTA nach der Pause etwas besser ins Spiel, ohne allerdings zwingende Chancen zu haben. Der VfL hatte mehrere Male Pech, als der Schiedsrichter mit höchst fragwürdigen Abseitsentscheidungen vielversprechende Angriffe im Keim erstickte. Immer wieder machten die Gäste nun den Schiedsrichter auf die immer schlechter werdenden Lichtverhältnisse aufmerksam. Zwar schalteten die Hausherren nun auch noch das Flutlicht auf einem Nebenplatz an, wirklich Abhilfe konnte das aber nicht schaffen. Den Beweis, dass die Lichtverhältnisse nun irregulär waren, lieferte der Schiedsrichter nach ca. einer Stunde selbst. Sebastian Peter spielte ca. 2 Meter vor dem Egenburger Strafraum bei einer Grätsche klar den Ball. Der Referee pfiff jedoch Foul und zeigte zur Verwunderung aller auf den Elfmeterpunkt. Diese Chance ließen die Hausherren nicht liegen und gingen mit 2:1 in Führung. Die nachfolgenden Minuten waren geprägt von einem ruppiger werdenden Spiel. Der Schiedsrichter war nun absolut nicht mehr Herr der Lage. Die Gäste versuchten Druck aufzubauen, es blieb aber bei einigen ungefährlichen Abschlüssen und Flanke. Im Gegenzug war jeder Ball der in Richtung Egenburger Tor kam aufgrund der Dunkelheit brandgefährlich. Etwa 10 Minuten vor dem Ende wieder eine Ecke für den VfL, die mit einem Konter der Hausherren endete. Diese schalteten gut um, beim finalen Pass stand der BVTA-Stürmer aus VfL-Sicht jedoch im Abseits. Dieses erkannte der Referee aus etwa 40 Metern Entfernung aufgrund der Lichtverhältnisse natürlich nicht. Wieder folgten Proteste des VfL. Nun kam plötzlich die Debatte auf, auf den beleuchteten Nebenplatz auszuweichen. Hätte diese Möglichkeit 35 Minuten früher bestanden, wäre dies sicherlich die sinnvollste Option gewesen. Aber nachdem man unter irregulären Bedingungen durch zwei irreguläre Tore im Rückstand war, wollte man sich mit dieser „Lösung“ nicht zufrieden geben. Zudem war durchaus zu erwarten, dass es in den letzten Minuten noch zu Tumulten gekommen wäre, da die Emotionen hochkochten und der Schiedsrichter schlichtweg überfordert war. Daher wurde das Spiel beim Stand von 3:1 für BVTA Fürstenfeldbruck nach etwa 80 Minuten abgebrochen.
Szczepurek – Naßl Stefan, Völz, Peter, Callsen – Bogenhauser, Meisl, Kube (60. Karl), Karl (8. Sattler / 70. Kube), Bähr – Castro